Die Mitarbeitenden der Uni Graz legten im Jahr 2024 insgesamt 18 Prozent der Pendelwege zu Fuß zurück, 34 Prozent mit dem Rad und 28 Prozent mit den Öffis. Die Universität fördert die aktive und klimafreundliche Mobilität durch zahlreiche Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem Zuschüsse beim Kauf eines Fahrrads, E-Bikes sowie eines Klima- oder Park&Ride-Kombitickets. Während der Dienstzeit können Fahr- und E-Lastenräder ausgeborgt werden. Für Bahnfahrten gibt es das ÖBB-Business-Ticket. Dieses wird stark in Anspruch genommen. 2023 sparten Uni-Mitarbeitende durch Dienstreisen mit den ÖBB rund 77 Tonnen CO2 ein – im Vergleich zur Nutzung eines Pkw.
Mitmachen und gewinnen
Bis 2030 will die Uni Graz ihre Emissionen um mindestens zwei Drittel senken und bis 2040 Klimaneutralität erreichen. Um weitere effektive Maßnahmen auf diesem Weg setzen zu können, bittet sie auch heuer wieder ihre Studierenden und Mitarbeitenden um Teilnahme an der jährlichen Mobilitätsumfrage. Wer mitmacht, kann ein Uni-Graz-Fahrrad, eine „Garmin Forerunner 55“-Fitnessuhr und ein Yogaset mit einer Matte und einer Blackroll-Faszienrolle gewinnen.
Gesund unterwegs
„In jedem Fall gewinnt, wer Fahrrad fährt oder zu Fuß geht. Das tut nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit gut“, sagt Nina Hampl vom Institut für Umweltsystemwissenschaften der Uni Graz. Gemeinsam mit Aglaée Degros vom Institut für Städtebau der TU Graz leitet sie das Zentrum für Aktive Mobilität. An der Einrichtung arbeiten Wissenschaftler:innen an Lösungen, wie sich Fortbewegung mit Muskelkraft – zu Fuß, mit Fahrrad, Scooter, Skateboard oder E-Bike – als Bestandteil einer nachhaltigen Gesellschaft etablieren lässt. „Mit unserer Forschung wollen wir dazu beitragen, den Umstieg auf klimafreundliche und gleichzeitig gesundheitsfördernde Mobilitätsformen zu erleichtern“, so Hampl.
Langzeitstudien belegen: „Aktive Mobilität beim Weg von und zur Arbeit führt zu einer Reduktion des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Darmkrebs, wobei Fahrradfahren den größten gesundheitsfördernden Effekt hat“, berichtet die Wissenschaftlerin. Wer diese Potenziale nutzen möchte, sollte auch mal den Gesundheitsroutenplaner der Initiative „klimaaktiv mobil“ zu Rate ziehen, empfiehlt Hampl.
Allein das könnte eigentlich schon Motivation für „bewegtes“ Pendeln sein. Um nachhaltige Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung zu erreichen, ist aber mehr nötig, weiß die Forscherin: „Ein entscheidender Faktor ist die Verkehrsinfrastruktur. Es muss Rad- und Fußwege geben, die attraktiv und sicher sind, auch für ältere Menschen und Kinder.“ Zusätzlich brauche es zum einen Anreize, etwa Förderungen für E-Bikes oder das Klimaticket. Zum anderen gehe es aber auch nicht ohne mutige, weniger beliebte Maßnahmen, wie zum Beispiel die Reduktion von Parkplätzen, ist die Betriebswirtin und Sozialwissenschaftlerin überzeugt.